Karwendelhaus, Karwendel

Von Hinterriß durch das Johannestal über den kleinen Ahornboden und Hochalmsattel zum Karwendelhaus

Diese Tour zählt zu den Mountainbike-Klassikern im Karwendelgebirge. Vom Parkplatz nahe Hinterriß führt die Strecke zunächst durch das Johannestal tief hinein in die faszinierende Landschaft des Karwendels. Vom kleinen Ahornboden (1399m) geht es schließlich, den imposanten Felswänden der Kaltwasserkarspitze (2733m) nahe, weiter anspruchsvoll hinauf über den Hochalmsattel bis hin zum Karwendelhaus (1771m).

Tourenprofil
Tour-ID
#101
Region, Land
Startort
6215 Hinterriß
Streckenlänge
30.9 km (hin und zurück)
Anstieg
1354 m
Abstieg
1354 m
Dauer
3:45 Std.
Beschaffenheit
Schotter
Panorama
Kondition
Niveau
Fahrtechnik
Eigenschaften
E-Bike tauglich

Ø-Wertung
(4 Bewertungen)

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Wetterprognose

Schnee
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Anfahrtsbeschreibung

Von Bad Tölz kommend fahren wir entlang der Bundesstraße B13 nach Süden vorbei an Lenggries und durch den Ort Fleck bis auf den Staudamm des Sylvensteinspeichers. Dort biegen wir nach rechts in Richtung Fall und Hinterriß ab und fahren bis nach Vorderriß. Vorbei am Gasthaus Post führt uns die Straße schließlich in südlicher Richtung tiefer ins Karwendel und über die Landesgrenze nach Österreich hinein. Nachdem wir Hinterriß durchquert haben folgen wir der kostenpflichtigen Mautstraße noch für einige Minuten ins Rißbachtal bis zum Wanderparkplatz am Eingang des Johannestals.

Parkmöglichkeiten

Kostenloser Wanderparkplatz Nr. 4 (961m), am Eingang des Johannestals.

Tourenbeschreibung

Unmittelbar am Parkplatz führt uns die Johannesbrücke über den Rißbach in die Karwendelauen. Eine Beschilderung deutet klar darauf hin, mit dem Mountainbike den linken Weg einzuschlagen und so folgen wir diesem für einige hundert Meter ohne nennenswerten Anstieg entgegen der Fließrichtung des Baches. Als die Steigung zunimmt teilt sich auch der Weg. Wir halten uns rechts und gewinnen während des darauffolgenden Kilometers zügig an Höhe. Entlang einer Rechtskurve dreht die Richtung schließlich wieder nach Westen und wir fahren nach dem ersten Anstieg plötzlich wieder bergab hinunter ins Tal des Johannesbachs.

Anschließend folgen wir dem gut ausgebauten Kiesweg tief hinein ins weit ausgeschnittene Johannestal zwischen Rißer Falk (2413m) und Laliderer Falk (2427m) im Osten sowie dem Stuhlkopf (2049m) im Westen. Zumeist nahe des rauschenden Bachlaufs führt der Weg uns zügig voran. Die anfänglich dichte Bewaldung öffnet sich mit jedem Kilometer etwas weiter und lässt schließlich bereits nach kurzer Zeit erste Blicke auf die imposanten Gipfel rund um Kaltwasserkarspitze (2733m), Moserkarspitze (2533m) und Lalidererspitze (2584m) zu. Wer sich bei strahlendem Sonnenschein vom Anblick dieser mächtigen Felswände und schroffen Gipfel ablenken lässt, wird die teilweise bis zu 12 Prozent Steigung messende Weiterfahrt wohl kaum noch wahrnehmen. Nachdem wir dem Johannesbach nun rund fünf Kilometer gefolgt sind, gelangen wir eine beschilderte T-Kreuzung. Während der Weg nach links über die Ladiz-Alpe (1588m) hinauf zur Falkenhütte (1850m) führt, zweigt der Weg rechts weiter in Richtung Karwendelhaus (1771m) ab.

Wir halten uns somit rechts und folgen der Forststraße über ein paar Kurven hinweg bergauf bis wir nach circa einem Kilometer den Eingang zum kleinen Ahornboden erreichen. Der mit alten Berg-Ahornbeständen bewachsene Almboden unterhalb der steil abfallenden Nordwände der Hinterautal-Vomper-Kette gilt als ein landschaftliches Kleinod im Alpenpark Karwendel und lädt zur kurzen Rast inmitten der idyllischen Natur ein. Ein dort befindliches Denkmal zu Ehren Hermann von Barth's erinnert an den Bergsteiger und Erschließer des Karwendels, der 1870 im Alleingang insgesamt 88 Gipfel des Karwendelgebirges bestieg - alleine zwölf davon erstmals.

An der Weggabelung direkt neben dem privat genutzten Pürschhaus (1399m) sehen wir uns nun drei möglichen Richtungen gegenüber. Der Weg links vorbei am Denkmal führt in Richtung Falkenhütte (1850m). Der Weg rechts an den Hütten vorbei führt über das Untere Filztal hinauf auf den Hochalmsattel in Richtung Karwendelhaus (1771m), wird jedoch schon nach kurzer Zeit zu einem Steig und ist somit für die Fahrt mit dem Mountainbike ungeeignet. Und so folgen wir also dem Weg geradeaus über den kleinen Ahornboden hinweg auf die Felswände zu, der durch einen Wegweiser zudem als Mountainbike-Strecke ausgewiesen ist. Wir verlassen nach nur wenigen hundert Metern den Almboden und bewegen uns schnurstracks auf die Ausläufer der Kaltwasserkarspitze (2733m) zu. Nach und nach verschlechtert sich die Beschaffenheit des Fahrweges, der sich nachfolgend rund zwei Kilometer weit den Hang hinauf schlängelt. Rund zehn Prozent Steigung, grober Schotter und eine relativ schmale Straße erschweren die Auffahrt. Insbesondere in den vielen engen und unübersichtlichen Kurven ist sowohl bei der Auffahrt, als auch der anschließenden Abfahrt Vorsicht geboten. Insbesondere bei gutem Wetter ist diese Strecke gut und gern befahren, daher sollte man stets auf Gegenverkehr eingestellt und bremsbereit sein.

Circa drei Kilometer verläuft die Schotterstraße weiter entlang der Ausläufer des Schlauchkarkopfes (2500m) bergauf durch die sich langsam wandelnde Landschaft. Weitläufige, von Geröll durchzogene Wiesenhänge lösen die zuvor dichten Latschenfelder ab und offenbart uns die karge Schönheit der alpinen Natur. Den höchsten Punkt der Tour und zudem den Übergang ins Karwendeltal markiert das Jochkreuz des Hochalmsattels (1803m). Von dort aus folgen wir dem Weg etwa dreihundert Meter bergab bis zu einer Verzweigung und anschließend in gerader Richtung noch rund vierhundert Meter bis zum Karwendelhaus (1771m) am Fuße der Birkkarspitze (2749m). Einem Adlerhost gleich schmiegt sich das Karwendelhaus an die Felswand und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die nördliche Karwendelkette und das tief eingeschnittene Karwendeltal, durch welches man das Karwendelhaus von Scharnitz aus erreicht. Nach einer ausgiebigen Rast führt uns die von der Auffahrt bekannte Route schließlich auch wieder hinunter zum kleinen Ahornboden und durch das Johannestal bis zurück zum Ausgangspunkt der Tour nahe Hinterriß.

Sicherheitshinweise

Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)

Wir stehen für ein respektvolles Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Aus diesem Grund bitten wir um Rücksichtnahme und Toleranz am Berg.

Autor: Martin Schindler
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4 Kommentare

Stefan
Stefan aus Unterhaching
6 years ago
5
Super Tour! Und dank der Beschreibung vom MTB Sepp findet sich jeder zurecht! Wahnsinnig schöne Gegend (meiner Meinung nach ist das Karwendel die MTB Region in Bayern/Tirol). Die Anstrengung die in erster Linie ab dem kleinen Ahornboden durch den losen Untergrund bzw. dem Schotter zu "verdanken" ist, ist spätestens dann vergessen wenn man am Karwendelhaus angekommen ist und den wunderbaren Anblick der Bergregion und des Karwendeltals auf der Terrasse genießen kann. Kleiner kulinarischer Tip: Probiert`s den Kaiserschmarrn! Der schmeckt top und füllt die Reserven wieder auf ;-)
Karl Bock
Karl Bock aus Bad Tölz
8 years ago
4
Habe die Tour heute per E-Bike in Angriff genommen. Wer schon mal am Gardasee unterwegs war, für den verliert die Schotterstrecke vom Kleinen Ahornboden bis zum Sattel seine Schrecken. Heute am Karwendelhaus wegen unverschämt schönem Wetter eine ganze Biker-Armada, die meisten kommen aber von Scharnitz herauf. Nachdem man am Karwendelhaus an einer Mehrfachsteckdose seinen Akku kostenlos laden kann - dürfen nur nicht mehr als drei oder vier Biker sein - habe ich die Abfahrt nach Scharnitz in Angriff genommen (Achtung Gegenverkehr, Karwendeltaxis, also Kleinbusse können entgegenkommen. Von dort (unbedingt links der Isar bleiben) auf Schotterweg (ähnlich der Strecke Lenggries Bad Tölz) bis Mittenwald, dann nach der Kaserne weiter ziemlich steil hinauf zur Vereineralm (1450 m/leider geschlossen). Von dort gehts dann endlich abwärts, bis man an einer Furt den Bärenbach überquert (bei Hitze eine willkommene Abkühlung). Dann zieht sich der Weg nach Hinterriß leider noch ziemlich lang wenn auch mäßig steil in die Höhe, so dass man froh ist, wenn es durch den schattigen Wald endlich nur noch abwärts geht nach Hinterriß. Am Ende standen 66 Kilometer und 2060 Höhenmeter am Display, reine Fahrzeit mit dem E-Bike dreieinhalb Stunden. Ich finde, die Strecke ist so im Uhrzeigersinn schöner als die klassische Karwendelreibn genau andersrum. Ohne E-Bike möchte ich das Ganze aber nicht machen.
Gerrit
Gerrit aus Bad Tölz
8 years ago
5
Schöne Tour mit moderaten Steigungen und guten Wegen. Das Panorama, dass einem fast die gesamte Tour über geboten wird ist einfach beeindruckend! Wem der Aufstieg zum Karwendelhaus nicht genügt, der kann leicht noch den Abstecher zur Falkenhütte machen, wir haben es gelassen, da die Tour von gestern (Pleisenhütte) noch gut in den Beinen steckte. Die Einschätzung bezüglich Kondition, Fahrtechnik und Panorama haut zu 100% hin, die GPS Daten waren einwandfrei, die schriftliche Beschreibung ist ebenfalls präzise und bei dieser Tour auf Grund der wenigen Abzweigungen völlig ausreichend.
Patrick
Patrick aus Tölz
9 years ago
4
Schöne Tour. Das Stück vom Ahornboden bis zum Sattel sollte nicht unterschätzt werden, schwere Beine bergauf und sehr holprig und eng bergab. Das nächste mal wohl doch das Fully... Über den Ahornboden zurück und noch zur Falkenhütte, so wird die Tour Tagesfüllend. Alles in allem ist das Johannestal und drumherum ein schönes Gebiet zum biken. Als Tipp: kurz vor dem Mauthäuschen parken, dann über die Brücke und noch ca.1,5 km bis zum P4

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