Mäßiger Schnee, -8° / 1°C
Wir fahren über die Autobahn (A95) München in Richtung Garmisch-Partenkirchen und weiter über die Bundesstraße (B2) durch Oberau und Partenkirchen bis nach Mittenwald. Wir halten uns in südlicher Richtung und erreichen kurz hinter der deutsch-österreichischen Landesgrenze den Ort Scharnitz. Vor der Kirche im Ortskern biegen wir nach links ab in Richtung Karwendeltäler. Nach einer Unterführung gelangen wir zum öffentlichen Parkplatz 1.
Gebührenpflichtiger Wanderparkplatz 1, Scharnitz (966m) / Gebührenpflichtiger Wanderparkplatz 2 (976m).
(Parkgebühr: 6,00 EUR pro Tag/Stand 2014).
Zunächst folgen wir der Hinterautalstraße vom Parkplatz aus in östlicher Richtung durch die Ausläufer der Wohnsiedlung hindurch. Die Teerstraße leitet uns dabei etwa einen halben Kilometer geradlinig dahin und so überqueren wir nach nur wenigen Metern über eine kurze Brücke den Bachlauf der Isar. Unmittelbar dahinter verzweigt die Straße. Während die Straße links die Anhöhe hinauf und weiter durch das Karwendeltal zum Karwendelhaus führt, weist uns die ausführliche und großzügig angelegte Beschilderung die Weiterfahrt in gerader Richtung hinein ins Hinterautal.
Rund eineinhalb Kilometer fahren wir parallel zur Isar dahin und gewinnen dabei gegen Ende des zumeist flachen Teilstücks die ersten fünfzig Höhenmeter der Tour. Kurz vor dem Gasthof Wiesenhof (1036m) zweigt linker Hand eine beschrankte Abzweigung in den Wald hinein. Die Beschilderung deutet uns den Weg zur Pleisenhütte und so passieren wir kurzerhand die geschlossene Schranke. Kurz darauf finden wir uns auf einem Forstweg mit Kiesuntergrund wieder, welcher uns bergan durch den dichten Wald führt. Anfangs mit durchschnittlich fünfzehn Prozent Steigung, im weiteren Verlauf jedoch wieder abflachend, folgen wir dem Weg für etwas mehr als einen Kilometer bis wir an eine Weggabelung gelangen. Der Weg windet sich anschließend in zahlreichen kleineren und weitläufigeren Kurven den Berg hinauf. Dabei lässt der schattige und dicht bewachsene Wald anfänglich nahezu keine Blicke in die Ferne zu. Lediglich die steile und mächtige Felswand unterhalb der Brunnsteinspitze (2180m) blitzt ab und an zwischen den Bäumen hindurch und lässt die gewaltige Kulisse des umliegenden Bergmassivs erahnen. Doch je mehr Höhenmeter wir gewinnen, desto öfter ergibt sich uns die Möglichkeit, unsere Blicke ein wenig in die Ferne schweifen zu lassen.
Nach etwa zweieinhalb Kilometern mit kontinuierlicher, aber überschaubarer Steigung, erreichen wir eine weitere Verzweigung. Der Weg rechts führt laut Karte in Richtung Kienleitensattel - ein scheinbar nicht sehr interessantes Ziel - aus diesem Grund ist auch nur der Weg zu unserer Linken beschildert. Und so halten wir uns gemäß dem Wegweiser weiter in Richtung Pleisenhütte. Das letzte Drittel der Auffahrt beginnt. Die Steigung legt ordentlich zu und übersteigt teilweise zweiundzwanzig Prozent. Neben der steiler werdenden Strecke setzt uns auch der stetig schlechter werdende Untergrund immer mehr zu. Grober Schotter, herausragendes Wurzelwerk und größere Steine machen es insbesondere ungeübten und fahrtechnisch unerfahrenen Mountainbikern schwer dauerhaft auf dem Sattel zu bleiben. Daher sollte unter Umständen je nach Konstitution mit vereinzelten Schiebepassagen gerechnet werden.
Kurve um Kurve winden wir uns entlang des schmalen Weges den Berg hinauf. Je weiter wir dabei nach oben treten, desto mehr lichtet sich der Wald und es eröffnet sich uns der freie Blick in die umliegenden Berge. Gegen Ende der etwa zwei Kilometer langen und beschwerlichen Passage hinauf zum Ziel der Tour schwenkt der Weg schließlich nach Südosten und wir verlassen den Wald. Entlang der immer steiniger werdenden Schotterrampe genießen wir den Ausblick vorbei am Hohen Gleirsch (2492m) bis hin zum Großen Solstein (2541m), der das westliche Ende der Karwendel Nordkette markiert.
Erst gegen Ende der Auffahrt wird es flacher und wir erreichen die Pleisenhütte (1757m), idyllisch gelegen unterhalb der Pleisenspitze (2569m) - einem der vielen eindrucksvollen Gipfel der Hauptkette des Karwendelgebirges. Anfang der 1950er Jahre von Toni Gaugg, einem echten "Original" des Karwendels eigenhändig und ohne existierende Forststraße erbaut, zählt die Pleisenhütte durch ihre aussichtsreiche und idyllische Lage heute zu den Top-Zielen im Karwendel. Unmittelbar neben der Hütte befindet sich eine kleine Kapelle. Dort fand der "Pleisentoni", wie Toni Gaugg zu Lebzeiten auch genannt wurde, seine letzte Ruhestätte.
Der Aufstieg zur Pleisenspitze (2569m) erfolgt über die Terrasse der Hütte. Es sollte mit etwa zwei Stunden bis hinauf zum Gipfel gerechnet werden. Idealerweise verbindet man die Gipfelbesteigung auch mit einer vorangegangenen Übernachtung auf der Hütte, um sich von der durchaus beschwerlichen Auffahrt mit dem Mountainbike entsprechend erholen zu können.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
Wir stehen für ein respektvolles Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Aus diesem Grund bitten wir um Rücksichtnahme und Toleranz am Berg.
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