Herzogstand, Bayerische Voralpen

Vom Kesselberg zwischen Kochelsee und Walchensee hinauf zum Herzogstandhaus am Herzogstand

Teilweise fordernde Mountainbike-Tour hinauf zum Herzogstandhaus (1575m) unterhalb von Martinskopf (1675m) und Herzogstand (1731m). Beginn der Tour ist am höchsten Punkt des Kesselbergs zwischen Kochelsee und Walchensee. Ein paar sehr steile Rampen machen die sonst gut befahrbare Bike-Tour zu einer relativ kurzen aber abwechslungsreichen Route hinauf zu einem der bekanntesten Münchner Hausberge.

Tourenprofil
Tour-ID
#107
Region, Land
Startort
82432 Urfeld
Streckenlänge
11.2 km (hin und zurück)
Anstieg
737 m
Abstieg
737 m
Dauer
1:23 Std.
Beschaffenheit
Schotter
Panorama
Kondition
Niveau
Fahrtechnik
Eigenschaften
E-Bike tauglich

Ø-Wertung
(3 Bewertungen)

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Anfahrtsbeschreibung

Über die Autobahn (A95) München in Richtung Garmisch-Partenkirchen fahren wir an der Anschlußstelle Murnau/Kochel auf die Bundesstraße B11 und anschließend weiter zum Kochelsee. Wir durchqueren den Ort Kochel und folgen den Serpentinen hinauf zum Kesselberg. An der Kuppe angekommen suchen wir uns eine freie Parkgelegenheit an den zahlreichen Parkplätzen und Randstreifen entlang der Straße hinunter nach Urfeld am Walchensee.

Parkmöglichkeiten

Kostenlose Parkmöglichkeiten am Kesselberg (circa 862m), zwischen Kochel und Urfeld.

Tourenbeschreibung

Wir haben Glück und finden an einem der zahlreich besuchten Parkplätze nahe der Kesselberg Kuppe eine Parkgelegenheit und beginnen die Tour hinauf zum Herzogstand so nur wenige Meter vom eigentlichen Beginn der Route entfernt. Nur knapp fünfzig Meter fahren wir quer durch den Parkplatz in nördlicher Richtung der Passhöhe des Kesselbergs (859m) entgegen, ehe wir links in die beschilderte Auffahrt in Richtung Herzogstand und Herzogstandhaus einfahren. Der schattige und gut befahrbare Forstweg führt uns mit geringer Steigung rund zweihundert Meter zügig voran bis zu einer Gabelung an der wir uns halb rechts halten. Die Steigung nimmt nur langsam zu und so erreichen wir nur wenige hundert Meter später eine markante Lichtung und sehen uns drei verschiedenen Abzweigungen ausgesetzt. Ein Schild hoch oben an einem Baum zu unserer Linken weist uns an, geradeaus zu fahren.

Es folgt eine rund dreihundert Meter lange, bis zu dreiundzwanzig Prozent steile Rampe. Aufgrund des teilweise lockeren Kiesuntergrunds kann hier je nach Kondition und Fahrkönnen mit einer kurzen Schiebepassage gerechnet werden. Eine kleine Belohnung für die Strapazen folgt jedoch unmittelbar - hat man die Passage überwunden, findet sich linker Hand ein markierter Aussichtspunkt von wo aus man, den glitzernden Walchensee zu Füßen, in die Weite des angrenzenden Karwendelgebirges blicken kann.

Die Steigung flacht anschließend wieder deutlich ab und lässt uns somit die Gelegenheit, uns auf dem folgenden Kilometer ein wenig zu erholen. Wir erreichen schon bald einen überschaubaren Wiesenkorridor, der uns geradewegs in Richtung Herzogstand Gipfel zu führen scheint. Doch zunächst gilt es eine weitere Steilpassage zu überwinden. Rund vierhundert Meter mit teilweise bis zu siebenundzwanzig Prozent Steigung - das wohl anspruchvollste Stück dieser Tour. Wir erreichen schließlich eine Weggabelung, an der von halb rechts her der Pionierweg von Schlehdorf kommend einmündet. Wir halten uns links und folgen der Beschilderung weiter in Richtung Herzogstand.

Nun geht es knapp zwei Kilometer entlang einiger Serpentinen den Hang hinauf. Abwechselnd passieren wir vereinzelte Wiesenflächen und durchfahren schattigen Bergwald, doch meist mit Blick auf die schroffe Ostseite des Herzogstand (1731m). Hin und wieder öffnet sich der Blick über den Kochelsee und das weitläufige Oberland bis hin zum Starnberger See und weiter nach München. Bei guter Witterung erkennt man in der Ferne sogar die in den Sonnenstrahlen glänzende Allianz Arena. Durchschnittlich dreizehn Prozent Steigung zählt das Teilstück, welches wir auf optimal befahrbarem Untergrund schon bald hinter uns lassen und den Weiderost am Eingang zum Almgebiet am Fuße des Gipfels erreichen.

Wir passieren die kleine, nicht bewirtete Schlehdorfer Herzogstand-Alm (1400m) und folgen nun der Straße entlang der Ausläufer des Herzogstand-Gipfels in einem ausgedehnten Bogen rund um die Talsenke zwischen Herzogstand (1731m) und Fahrenbergkopf (1627m) herum. Schon von der Ferne kann man das dann doch recht nahe Ziel dieser Tour erkennen - die Herzogstandhäuser unterhalb vom Martinskopf (1675m). Wir fahren durch das idyllische Almgebiet und wundern uns über die kolonnenartigen Pilgerströme, die unsere Blicke in der eigentlich so herrlichen Landschaft auf sich ziehen. Scharenweise scheinen Wanderer von der Bergstation der Herzogstandbahn über den Wandersteig den Gipfel anzupeilen. Rund einen Kilometer umfahren wir das Almgebiet, durchqueren die Seile des Fahrenberglifts und erreichen weitere rund dreihundert Meter später schließlich das Berggasthaus Herzogstand (1575m).

Am Ziel der Tour angekommen suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen fernab der Touristenscharen und genießen den Ausblick über das Almgebiet hinweg auf Jochberg (1565m), Rabenkopf (1555m), Benediktenwand (1801m) und die zahlreichen umliegenden Gipfel des Alpenvorlands. Blick auf den Walchensee und auf die imposanten Gipfel des Karwendels erhält man von der Terrasse des Herzogstandhauses aus sowie auf dem beschilderten Fußweg in Richtung Bergstation der Herzogstandbahn. Und auch historisches gibt es zu entdecken - das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher errichtete hier oben im Jahre 1857 ein Jagdhaus und der Bayernkönig, Ludwig II., ließ zudem 1865 das Königshaus bauen. Eine Statue und eine Wandtafel erinnern eindrucksvoll daran.

Wer den Gipfel des Herzogstandes (1731m) begehen möchte, erreicht diesen vom Herzogstandhaus (1575m) aus zu Fuß in rund fünfundvierzig Minuten. Wir verzichten aufgrund der vielen Wanderer jedoch auf den Gipfel und folgen dem von der Auffahrt bekannten Weg nach einer ausgiebigen Rast schließlich wieder hinunter ins Tal und zurück zum Parkplatz am Kesselberg zwischen Kochel am See und Urfeld.

Sicherheitshinweise

Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)

Wir stehen für ein respektvolles Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Aus diesem Grund bitten wir um Rücksichtnahme und Toleranz am Berg.

Autor: Martin Schindler
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3 Kommentare

SE
SE aus M
vor 3 Monaten
4
Schöne kurze, aber nicht unanstrengende Tour mit hervorragender Aussicht und dem Bonus Bademöglichkeit im Walchensee. Bergauf grundsätzlich gut zu fahren, nur die beschriebene zweite Rampe ist wirklich brutal steil und dafür auch noch relativ lang, hat mir gestern fast den Stecker gezogen. Die Motorisierten unter den Radlern (d.h. nach gestrigem Eindruck fast alle, die hier hochfahren) haben dieses Problem natürlich weniger; ich könnte mir aber vorstellen, dass die Passage selbst dann technisch gar nicht mal so einfach ist. Die Maschinen-PS muss man bei fast 30% ja auch erstmal auf die schottrige Straße bringen. Der Rest ist dann im Vergleich eher unproblematisch. Abwärts geht es die meiste Zeit auf demselben breiten Fahrweg wieder hinunter, wobei der grobe Schotter dafür sorgt, dass einem nicht allzu schnell langweilig wird. Zwischendrin läßt sich entlang der Skipiste ein paar Mal auf kleineren Pfaden abkürzen, kurz vor dem Kesselbergsattel habe ich noch ein Stückchen Singletrail nach Urfeld gefunden. Insgesamt ist die Abfahrt technisch nicht wirklich aufregend, fährt sich aber doch ganz nett. Die angegebenen 1:20 Stunden haben als reine Fahrzeit ganz gut gepasst für mich. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, sich Oben ein wenig Zeit zu nehmen um zum Herzogstand hochzulaufen. Die Aussicht ist vielleicht das Hauptargument für diese Tour. Für einen Montag im September war es einigermaßen voll am Berg; am Wochenende würde ich mir nach Möglichkeit etwas Anderes suchen.
Karl Bock
Karl Bock aus Bad Tölz
8 years ago
4
Tour wie beschrieben mit sehr schöner Aussicht. Bin heute mit dem E-Bike gefahren, da habe ich natürlich die alte Kesselbergstrasse von Kochel aus mitgenommen. Die ist bis auf wenige felsdurchsetzte Meter mit einigen ekelhaften Stufen auch problemlos zu machen. Als Abfahrtsalternative überlege ich den sogenannten Pionierweg nach Schlehdorf, ist etwas anspruchsvoller (Singletrail) als der Kiesweg zum Walchensee. Am besten, man fährt am Dienstag, da hat die Hütte zu und der Andrang der Bergwanderer ist überschaubar. Allerdings kommen die meisten ohnehin mit der Bahn - und die fährt jeden Tag.
Hans Späth
Hans Späth aus Sachsenkam
10 years ago
5
Servus, interessant ist auch, in Altjoch am Kraftwerk zu parken und die alte Kesselbergstrasse mit einzubeziehen.

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