Klarer Himmel, -1° / 7°C
Über die Autobahn A95 München - Garmisch fahren wir bis zur Ausfahrt Murnau/Kochel. Wir folgen anschließend der Landstraße bis nach Kochel am See und weiter über die Bundesstraße B11 hinauf über den Kesselberg zum Walchensee. Durch den Ort Walchensee fahren wir anschließend hindurch bis zum Südufer des Sees und biegen auf Höhe Einsiedl links in die gebührenpflichtige Mautstraße Richtung Jachenau ein (4,00 Eur Mautgebühr, Stand 2014). Wir folgen der Straße immer am See entlang bis wir zum Ende des Sees zum Jachenauer Ortsteil Niedernach gelangen. Alternativ erreicht man Niedernach auch von Bad Tölz kommend über Lenggries weiter nach Jachenau.
Gebührenfreier Wanderparkplatz P2, Niedernach am Walchensee (ca. 823m).
Vom Parkplatz zwischen Niedernachkraftwerk und der Waldschänke Niedernach (818m) fahren wir etwa vierhundert Meter in südlicher Richtung entlang der Teerstraße. Wir biegen anschließend links ab und folgen der breiten Forststraße in den dichten Wald hinein. Die Steigung nimmt unmittelbar sanft zu und so fahren wir bei rund acht Prozent Anstieg bergan. Nach etwa eineinhalb Kilometern halten wir uns an einer Verzweigung links und folgen der Beschilderung in eine Spitzkehre und weiter Richtung Sachenbacher Alm, Hochkopf und Isartal. Weitere zwei Kilometer verläuft der Kiesweg mit nun knapp zehn Prozent Anstieg entlang der südlichen Ausläufer des dicht bewachsenen Altachberg (1235m) herum, ehe die Steigung etwas nachlässt und wir die darauffolgenden eineinhalb Kilometer, von vereinzelt abschüssigen Passagen durchzogen, ebenfalls zügig hinter uns lassen.
Im Gewirr der vielen abzweigenden Wege und Forststraßen achten wir strikt auf die Beschilderung, die uns den Weiterweg zum Hochkopf weist. Der dichte und schattige Bergwald lässt eh nahezu keine Ausblicke zu, weshalb die Konzentration auf die Route während dieses Teils der Mountainbike-Tour ohnehin nicht unter fernen Blicken leiden kann. Wir gelangen schließlich an eine breite, überraschend großzügig angelegte Forststraße, die von rechts den Berg heraufführt. Da die Straße an dieser Stelle bereits ebenfalls hinunter nach Altlach am Seeufer des Walchensees führen würde und so ein Besuch der Hochkopfhütte (1299m) nicht möglich wäre, halten wir uns links und folgen dem Wirtschaftsweg weiter bergauf. Die gut beschaffene Kiesstraße lädt nun zu einer zügigen Auffahrt ein, allerdings sollte man sich dringend zügeln - sonst verpasst man die Abzweigung zur Hütte, die nach nur knapp einhundertfünfzig Meter links in den Wald hineinführt. Ein Schild weist einem zwar den Weg, das Geäst der Bäume lässt dieses jedoch gerne im schützenden Dickicht verschwinden.
Wir fahren nun in einen deutlich schmaleren und grob beschaffenen Karrenweg ein. Zunächst durchzogen von Wasserrinnen, grobem Kies und Wurzelwerk ist hier mit kurzen Abschnitten von bis zu achtzehn Prozent Steigung zu rechnen. Allerdings verwandelt sich der Weg nach nur wenigen hundert Metern schnell in einen flachen und schmalen Trampelpfad, der uns das letzte Stück hin zur Hütte begleitet. Und so erreichen wir sieben Kilometer und rund fünfhundert Höhenmeter nach Beginn der Tour das vorläufige Ziel - die Hochkopfhütte (1299m) am Altlacher Hochkopf (1328m). Die von König Max II., König von Bayern, um das Jahr 1850 errichtete Königshütte am Altlacher Hochkopf diente ihm und seinem Sohn Ludwig II. als Jagd- und Unterkunftshütte. Ein Schriftstück nahe dem Hütteneingang dokumentiert die Geschichte der Hütte und berichtet unter anderem vom Besuch Richard Wagners im Jahre 1865, der dort ungestört an seinem Stück Parsival schreiben konnte. Die Hütte ist heute als Selbstversorgerhütte der DAV Sektion Vierseenland zugeschrieben und deshalb leider nicht bewirtet.
Wir genießen den Ausblick in Richtung Wallgau sowie auf die schroffen Felsformationen von Schöttelkarspitze (2050m), Soiernspitze (2257m) und Krapfenkarspitze (2109m) von der großzügigen Terrasse aus bevor wir uns auf den Weiterweg machen. Nun haben wir die Qual der Wahl - unmittelbar von der Hütte weg führt ein rund achthundert Meter kurzer Trail hinunter zur Forststraße. Alternativ erreicht man diese auch über den Rückweg entlang der heraufgefahrenen Route. Wir versuchen uns am Trail und folgen dem schmalen, von Trittstufen und Felsen durchzogenen, ausgewaschenen Single-Trail hinunter. Je nach Können, Erfahrung und Lust lässt sich dieser Trail selbst von unerfahrenen Downhill Bikern relativ gut bewältigen.
Nach Erreichen des Trailendes folgen wir der Schotterstraße anschließend nach rechts hinunter, halten uns etwa vierhundert Meter weiter links und fahren über eine weitläufige Rechtskurve weitere achthundert Meter bergab. Nun gilt es nochmals ein paar Höhenmeter gut zu machen und so treten wir circa siebenhundert Meter bergauf, was wir kurz zuvor während der Abfahrt verloren hatten. Rund sechzig Höhenmeter später geht es allerdings endgültig hinunter ins Tal. Die knapp dreieinhalb Kilometer lange Genussabfahrt führt uns zunächst über ein paar Kurven steil bergab, ehe es stetig flacher wird und wir, einem Bachlauf folgend, bis zur Mautstraße bei Altlach am südlichen Ufer des Walchensees gelangen.
Wir fahren rechter Hand in die geteerte Straße ein und folgen dieser am Ufer entlang nach Osten. Rund fünf Kilometer verläuft die Straße unmittelbar am türkisblauen Walchensee, einem der tiefsten und größten Alpenseen Deutschlands, entlang bis zurück zum Ausgangspunkt. Nahe dem Parkplatz P2 bei Niedernach befindet sich die Waldschänke Niedernach (818m), die sich nach dieser Tour ohne Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke ideal für einen würdigen Ausklang eignet.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
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