Erlebnisbericht Dolomiten-Cross "die große Acht": Der Aufbruch (Tag 1)
- 02. September 2015
- Mountainbike Abenteuer
Vor fast genau einem Jahr berichteten wir von Alexander Stiegler, dem aus Gaißach bei Bad Tölz stammenden, passionierten Mountainbiker der sich allein auf die weite Reise über die Alpen gemacht hat und dabei sich und seinem Bike so einiges abverlangt hat. Er hatte uns freundlicherweise ein 7-tägiges Tour-Tagebuch zur Verfügung gestellt, das wir im Wochentakt gemeinsam mit den Lesern dieses Blogs wahrlich genossen haben.
Auch in diesem Jahr hat sich Alex wieder vom heimischen Gaißach aus auf den Weg gemacht um die Alpen zu erkunden. Mitte August ist er dabei zu einem mehrtägigen Mountainbike-Abenteuer aufgebrochen, um schließlich neun Tage später mit mehr als vierhundertfünfzig gefahrenen Kilometern und rund dreizehntausend Höhenmetern in den Beinen wieder in der Heimat anzukommen.
"Also die Route sollte etwas anspruchsvoller sein als letztes Jahr... also mehr Trails usw." - so lautete seine Nachricht im Vorfeld des Trips. Und wie mir scheint, hat er seine Pläne tatsächlich in die Tat umgesetzt und bei seiner Tour durch die Dolomiten auch wirklich keine Strapazen gescheut. Die Route, die als "große 8" bekannt ist, führt den Mountainbiker über Singletrails durch eine der eindrucksvollsten Gegenden der Alpen - das UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten. Alex, tausend Dank an dieser Stelle für dein neues Tour-Tagebuch und die bereitgestellten Bilder, die wir wieder veröffentlichen dürfen! Wir werden die Erlebnisse und Eindrücke wieder im wöchentlichen Rhythmus veröffentlichen und beginnen heute mit Tag 1 seines neuntägigen Bike-Abenteuers durch die Dolomiten:
Tag 1: Der Aufbruch
08:15 Uhr: Nach einem ausgiebigen Frühstück fahre ich von zu Hause los. Richtung Achenkirch am Achensee entlang nach Jenbach. Der Achensee Radweg ist eine ganz große Nummer! Die Zugfahrt von Jenbach nach St. Lorenzen mit 2mal umsteigen gestaltete sich ohnehin als die unkomplizierteste Aktion des Tages. Am Brenner musste ich eine extra Fahrradkarte lösen und - siehe da: In Italien gibt es zwei Fahrkartenautomaten... warum auch immer. Dann noch die Karte entwerten. Aber wie...? Der Entwerter hat mindestens 10 Knöpfe! Und da sage noch einer, Deutschland wäre kompliziert.
Um 14:28 Uhr in St. Lorenzen angekommen, machte ich mich sogleich an die erste Etappe. Erstmal orientieren. Ich nehme einen Umgebungsplan am Parkplatz zu Hilfe und es heißt wieder mal... erstmal Straße fahren. Man, diese Tunnel machen mich psychisch fertig! Es ist laut, eng und... naja die italienischen Autofahrer kennt man ja. Dummerweise bog ich fröhlich bei St. Martin rechts ab, ohne nochmal die Landkarte zu studieren und fuhr erstmal ca. 800 Höhenmeter in die falsche Richtung wobei ich mich ständig fragte, wann denn nun das Dorf Pederoa auftauchen würde, in dem ich links abbiegen sollte. Stattdessen landete ich in Antermoia und die Rezeptionistin eines Hotels erklärte mir, dass ich unten in St. Martin nicht rechts abbiegen sondern geradeaus hätte weiterfahren sollen. Das blöde ist, wenn man sich in solchen Gegenden verfährt, muss man nicht einfach wieder zurück sondern runter, rauf, wieder runter usw...
Um 18:00 Uhr erreichte ich schließlich Pederoa und fragte mich durch, wobei in dieser Gegend ja nicht jedermann deutsch spricht. Es begann zu dämmern... egal... weiter! Nochmal 800 Hm und dann den teilweise verblockten Singletrail zur Heiligkreuzhütte rüber. Die Wolken am Himmel verdichteten sich... in der Ferne ein Donnergrollen. Hoffentlich haben die überhaupt noch auf. Sehr demoralisierend, wenn man gleichzeitig noch einen kernigen Anstieg zu bewältigen hat. An der Hütte angekommen klingle ich... die Wirtin macht auf... Gerade nochmal gut gegangen.
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