Schnee, -9° / 0°C
Von Bad Tölz kommend fahren wir auf der B13 in südlicher Richtung vorbei an Lenggries bis zum Sylvensteinspeicher. Oben auf dem Staudamm geht es nach rechts weiter, über die Sylvensteinbrücke und vorbei am kleinen Örtchen Fall bis nach Vorderriß, das wir etwa acht Kilometer später erreichen.
Kostenloser Wanderparkplatz (ca. 800m) nahe dem Gasthaus Post, Vorderriß.
Von der Parkgelegenheit nahe dem Gasthaus Post in Vorderriß fahren wir zunächst über die Isarbrücke und folgen der Deutschen Alpenstraße in westlicher Richtung. Dabei passieren wir die Mautstelle und fahren etwa einen Kilometer stets parallel der Isar entlang bis wir zu einem kleinen, ausgewiesenen Parkplatz am linken Straßenrand gelangen. Wir überqueren die hölzerne Brücke und gelangen nur wenige Meter später an eine Weggabelung, an der wir uns links halten gemäß Beschilderung dem Soiernweg weiter folgen.
Haben wir die erste, kurze Rampe hinter uns, gewinnen wir entlang der darauffolgenden eineinhalb Kilometer nur mäßig an Höhe. Vereinzelt abzweigende Wege lassen wir unbeachtet und so wendet sich der Hauptfahrweg langsam aber sicher nach Westen. Mit einer durchschnittlichen Steigung von etwa vierzehn Prozent geht es weitere eineinhalb Kilometer knackig bergan. Erst wenn sich der Wald schließlich lichtet und unser Blick über die etwas unterhalb gelegene Brünstalm (1060m) tief hinein in Richtung Soiernkessel schweift, haben wir die teilweise steile Anstiegspassage überwunden.
Fortan verläuft der Weg fast ebenerdig voran bis wir nach etwa zwei Kilometern an eine breite Weggabelung gelangen. Der erste Abzweig nach rechts hinauf ist eine Sackgasse, ebenfalls den Weg nach links hinunter in den Fischbachgraben lassen wir unbeachtet. Und so folgen wir dem breiten, gut ausgebauten Fahrweg nach rechts. Bis zur Niederbachelalm (1100m) geht es anschließend gemütlich bergab. Wer sich hier nun links hält, würde über den Soiernweg in Richtung Fischbachalm und Soiernhäuser gelangen, eine wahrlich traumhafte Mountainbike-Tour.
Wir jedoch folgen diesmal dem Weg nach rechts hinauf, schließlich ist unser Ziel der Hohe Grasberg (1783m). Vorbei an kleinen Felswänden überqueren wir kurz darauf den Niederbachl und sehen uns plötzlich einem unbequemen und steilen Wirtschaftsweg ausgesetzt. Mit spürbar steilen Abschnitten auf teilweise unschönem Untergrund geht es nun also bergauf. Glücklicherweise ist der Spaß nach zweihundert Höhenmetern überwunden als wir plötzlich auf der Almwiese der Grasbergalm (1304m) stehen und in naher Ferne die Fahrrad-Endstation, die Hintere Grasbergalm (1310m), erblicken.
An der hinteren der beiden privaten und landwirtschaftlich genutzten Almhütten sperren wir unsere Mountainbikes ab und tauschen Pedale gegen Wanderschuhe. Der Anstieg beginnt gleich ordentlich und so marschieren wir den sonnigen Wiesenhang auf nur schwer erkennbaren Pfaden hinauf. Dabei halten wir uns leicht links um zur Leining Diensthütte (1479m) zu gelangen, die zwischen den Bäumen hindurch oberhalb eines Felsabbruchs zu erkennen ist. Über einen wirklich schwach ausgeprägten Steig geht es noch etwa einhundert Meter nach Süden, dann aber knickt die Route in nördlicher Richtung ab und verläuft fortan am Rande der freien Almfläche. Plötzlich - und zugegeben verdammt schwer zu erkennen - geht es aber dann in einem Linksbogen hinein in die bewachsene Flanke. Der Steig führt uns nun zwischen den Latschen hinauf.
Etwas mehr als einen Kilometer geht es anschließend auf schmalen Pfaden am Südrücken des Untergrasberg (1727m) in südwestlicher Richtung. Weil der Weg vielerorts mit Gras bewachsen ist und mit so einigen anderen, kleineren Hindernissen gespickt ist, gilt grundsätzlich sich auf den Weg zu konzentrieren. Dieser erfordert, je näher man dem Gipfel kommt, unentwegt mehr Trittsicherheit und ebenfalls ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit.
An einer kleinen Weggabelung kommt von links der deutlich ausgeprägtere Weg aus Richtung Fischbachalm (1402m) herauf. Wir aber folgen dem schmaleren Pfad nach rechts, der uns zunächst unerwartet ein paar Meter hinab führt. Nachdem dieser jedoch einen Bogen nach links macht, stehen wir plötzlich am unteren Ende einer steilen Rinne die wir anschließend hinauf müssen. Haben wir dieses steile Teilstück hinter uns gebracht, geht es auf einem, von Latschen umsäumten Steig in Richtung Gipfel. Als wir diesen erblicken, haben wir es bald geschafft!
Nun beginnt der Gipfelanstieg. Über einen steilen Hang geht es bis zu den Felsflanken des Hohen Grasbergs, die südlich umgangen werden. Dabei ist Vorsicht geboten und es ist ratsam, sich an manchen Stellen mit den Händen festzuhalten. Die letzten Meter hinauf zum Gipfel sind allerdings auch bald überwunden und es eröffnet sich uns ein Panorama der Extraklasse. Rundumblick vom Feinsten, über die Soierngruppe im Süden hinweg auf die zahlreichen Gipfel des Karwendels, westlich unten im Tal die Orte Krün und Wallgau, im Norden der Walchensee und weit im Hintergrund der Starnberger See und nach Osten schließlich der Blick zurück bis zum Sylvenstein. Wer hier auch noch perfektes Wetter erwischt, darf sich wirklich glücklich schätzen. Eine abwechslungsreiche und durchaus fordernde Bike & Hike Tour auf einen einsamen und aussichtsreichen Gipfel wie den Hohen Grasberg (1783m) findet man am Alpenrand selten.
Wir genießen die Ruhe und das Panorama am Gipfel, ehe wir wieder vorsichtig hinab steigen und anschließend über den Pfad zurück zur Hinteren Grasbergalm wandern. Dort angekommen geht es mit den Mountainbikes auf der von der Anfahrt bekannten Strecke zurück zum Ausgangspunkt nach Vorderriß.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
Wir stehen für ein respektvolles Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Aus diesem Grund bitten wir um Rücksichtnahme und Toleranz am Berg.
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