Mäßiger Schnee, -8° / 0°C
Wir folgen der Autobahn A95 nach Garmisch-Partenkirchen und anschließend der Bundesstraße B2 bis nach Mittenwald. Entlang der Umgehungsstraße fahren wir an Mittenwald vorbei und halten uns auf dieser der Beschilderung entsprechend bis zur Abfahrt Mittenwald/Leutasch. Nach der Ausfahrt biegen wir rechts ab und fahren nur etwa einen halben Kilometer weiter unmittelbar nach Links in Richtung Leutasch. Über eine schmale Passstraße gelangen wir nach Unterkirchen und fahren weiter über die Leutascher Ortsteile Kirchplatzl, Platzl sowie Klamm hinein ins Gaistal.
Kostenpflichtiger Wanderparkplatz Salzbach (1246m), Leutasch.
(Parkgebühr: 4,00 EUR pro Tag/Stand 2015)
Vom Parkplatz Salzbach bei Leutasch folgen wir der kleinen Brücke über den Bach hinweg und finden uns unmittelbar auf einem ausgebauten und gut befahrbaren Kiesweg wieder. Wir folgen dem Forstweg bei leichtem Anstieg für etwa zweihundert Meter und biegen anschließend nicht nach rechts auf den Ganghoferweg ab, sondern folgen der Beschilderung nach links über die Forststraße hinein ins Almenparadies Gaistal. Nach etwa achthundert Metern halten wir uns an einer Weggabelung ein weiteres Mal links. Bereits jetzt lässt sich erahnen welches Panorama sich uns entlang dieser Tour präsentieren wird. Stets die schroffen Nordflanken der Mieminger Kette im Blick fahren wir durch das zunächst noch deutlich bewaldete Gebiet teilweise bergab und anschließend mit relativ moderater Steigung tiefer ins eindrucksvolle Gaistal hinein.
Nach weiteren zweieinhalb Kilometern passieren wir die Abzweigungen zur bewirtschafteten Gaistalalm (1366m) und der quasi in der Nachbarschaft befindlichen Tillfussalm (1382m), die ebenfalls die vielen Wanderer und Radfahrer zur gemütlichen Einkehr lockt. Wir jedoch halten uns parallel zum Lauf der Leutascher Ache auf dem ausgeschilderten Bike Trail Tirol. Etwa sechseinhalb Kilometer bleiben wir stets auf dem Hauptfahrweg in Richtung Ehrwalder Alm, Seebenalm und Coburger Hütte. Dabei lassen wir auch die Abzweigung zur Hochfeldernalm (1732m) unbeachtet rechter Hand vorbeiziehen.
Während wir von der beachtlichen Idylle des Gaistals abgelenkt sind, welches sich von Leutasch bis nach Ehrwald erstreckt und dabei von der Mieminger Kette zur Linken und dem Wettersteingebirge zur Rechten umschlossen ist, bemerken wir gar nicht, dass wir gegen die kontinuierlich vorherrschende, aber nicht besonders anspruchsvolle Steigung treten. Schließlich umfahren wir in einem weiten Rechtsbogen den ausgetrockneten Igelsee und erblicken die leuchtende Südflanke der südlichen Wetterspitze (2748m). Kurz darauf erreichen wir eine Weggabelung. An dieser halten wir uns erneut links und folgen der Forststraße anschließend etwas abschüssig durch den dichten Wald, fahren vorbei an der kleinen Unterstandshütte "Ganghofers Rast" und treten anschließend wieder fünfzig Höhenmeter hinauf bis wir eine Kuppe erreichen.
Ein kleiner Abstecher zum etwas abseits der Straße gelegenen "Seeben-Blick" lohnt sich allemal - der Ausblick hinunter auf Ehrwald und die dahinter liegenden Lechtaler Alpen von einer der schattigen Sitzgelegenheiten eignet sich ideal für eine kurze Verschnaufpause. Nach kurzer Talfahrt erreichen wir schließlich die Seebenalm (1575m), an welcher wir - trotz der wirklich einladenden Lage - schnurstracks vorbeifahren und links am Hang entlang über den nun etwas gröberen Untergrund hinauf kurbeln. Nicht einmal einen Kilometer und rund achtzig Höhenmeter später stehen wir plötzlich am Ufer des Seebensees. Türkis leuchtendes, klares Wasser, umrahmt von der atemberaubenden Natur am Fuße von Sonnenspitze (2417m) und Vorderer Tajakopf (2450m). Über eine kleine Holzbrücke und den darauffolgenden Kiesweg passieren wir den See an dessen Ostufer und fahren bis zur Materialseilbahn.
Das dort befindliche Fahrraddepot nehmen wir dankend an und sperren unsere Mountainbikes ab. Die Fahrradschuhe werden durch die mitgebrachten Trekkingschuhe ersetzt und schon kann der Aufstieg beginnen. Wir folgen dem Trampelpfad über die angrenzende Wiese bis zum beschilderten Einstieg in den relativ einfachen und überschaubar langen Wander-Steig. Über Stock und Stein geht es anschließend rund zweihundert Höhenmeter im Zickzack bergauf. Über den stets gut markierten Weg erreichen wir bei normalem Gang nach nicht ganz einer halben Stunde schließlich die Coburger Hütte (1917m), das Ziel dieser Tour.
Die Lage der Hütte, der Ausblick auf die umliegenden Gipfel, der Blick zurück hinunter ins Tal auf den Seebensee und die Zugspitze (2962m) im Hintergrund sind ja eigentlich bereits Belohnung genug für die Mühen von Anfahrt und Aufstieg. Der südlich der Hütte gelegene Drachensee setzt dem Ganzen jedoch die Krone auf. Wir genießen diese einmalige Landschaft am Ufer des Sees und stärken uns bei einer gemütlichen Einkehr. Ein gelungener Höhepunkt dieser wunderbaren Bike & Hike Tour, bevor wir den Rückweg zum Radldepot und die anschließende Fahrt durch das Gaistal zurück nach Leutasch in Angriff nehmen.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
Wir stehen für ein respektvolles Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Aus diesem Grund bitten wir um Rücksichtnahme und Toleranz am Berg.
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