Erlebnisbericht Transalp: Sterzing - Jaufenpass - Meran (Tag 3)
- 25. September 2014
- Transalp
"Vorbereitung ist alles!" Diese Behauptung dürfte nicht nur dem Volksmund bekannt sein sondern auch - etwas überspitzt formuliert - als Lebenseinstellung so mancher Mountainbiker gelten. Denn auch bei Touren, die nicht gleich mehrere Tage beziehungsweise Etappen vorsehen ist es ratsam, sich für gewisse "Notfälle" zu rüsten.
Natürlich zählt neben einem Verbands-Set im Falle von Verletzungen, entsprechend tauglicher Bekleidung für mögliche Wetterumschwünge und weiteren Utensilien für eine Alpenüberquerung auch das notwendige technische Equipment um sein Bike entlang der Strecke auch entsprechend fahrbar zu halten - Ersatzschläuche, Speichen, austauschbare Kettenglieder, Werkzeug, und und und...
Was man nicht alles dabei haben sollte! Bei diesem Thema macht jeder seine eigenen Erfahrungen, lässt sich von anderen Radlern bestmöglich beraten, lädt sich Checklisten aus dem Internet um ja nichts zu vergessen und hat garantiert auch ganz persönliche Präferenzen. Doch wer denkt schon daran einen "Fallback" für die Fotokamera mitzunehmen? Wie wahrscheinlich ist es, dass die Digitalkamera während der Transalp den Geist aufgibt? Und was tun, wenn dieser Fall wirklich eintritt? Fragen über Fragen!
Alexander Stiegler aus Gaißach bei Bad Tölz hat das siebentägige Mountainbike Abenteuer "Alpencross" angetreten und überquert im Alleingang den Alpenhauptkamm bis hinein ins sonnige Italien. Dabei erlebt er Temperaturstürze, Regen und Nebel, aber auch Sonnenschein und mediterranes Klima.
Seine Erlebnisse und Eindrücke während der MTB-Alpenüberquerung dürfen wir freundlicherweise mit euch teilen und stellen euch daher nachfolgend Etappe 3 vor - viel Spaß beim Lesen:
Tag 3, Sterzing - Jaufenpass - Meran
Regen. Dieses Wort beschreibt den Tag am besten. Nach 7 Kilometern am Jaufenpass (insgesamt 15km mittlere Steigung) kommt auch noch Nebel dazu. Ich montiere meine Beleuchtung und schraube mich weiter hoch. Ein Motorradfahrer reckt den Daumen hoch, nachdem er mich überholt hat. Ein weiterer ruft mir an einem Gasthaus zu: "Hey respect, you're a really tough guy!".
Das motiviert mich. Kurz darauf mache ich Pause und traue meinen Augen nicht, als ein Typ auf Roll-Langlaufski vorbei läuft. Später am Jaufenhaus erzählt man mir, dass das ein Profi war und dass die immer hier trainieren... alles klar.
Die Abfahrt ist zugig und kalt. Es überholen mich drei Tschechen mit Trikes mit Wohnanhänger... coole Sache das! Der Regen hört erst kurz vor Riffian auf, wo ich an der Informationstafel sofort eine Pension für 25€ mit Frühstück finde. Ich checke im Gasthof "Sonnbichl" ein. Die nette Oma lässt mich meine nassen Sachen im Heizungskeller zum trocknen aufhängen und zeigt mir Zimmer und Bad, und siehe da... EINE BADEWANNE!!! Genau das brauche ich jetzt und ich drehe sofort das Warmwasser auf. Dabei stört es mich auch nicht, dass erstmal eine braune Brühe daherkommt. Ich genieße das heiße Bad, welch eine Wohltat!
Um 18:00 Uhr fahre ich noch schnell die 4km nach Meran hinunter um mich nach einer neuen Kamera umzusehen, denn meine alte hat nun völlig den Geist aufgegeben. In einem Ticketbüro erklärt man mir den Weg zum "Euro Spar", wo es eine Elektronikabteilung gibt. Ich kaufe mir eine Canon "Power Shot" 2600 zum Schnäppchenpreis von 74,90€. Später am Abend sollte sich dann herausstellen, dass sie nicht funktioniert! Und morgen war Sonntag...
Sollte ich nun mit zwei defekten Kameras weiter radeln und kein einziges Foto mehr machen können?? Ich war ziemlich frustriert.
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