Erlebnisbericht Transalp: Breitlahner - Pfitscherjoch - Sterzing (Tag 2)
- 18. September 2014
- Transalp
Die ersten Tage gelten oft als die anspruchsvollsten - rein mental gesehen. Schließlich muss man sich geistig erst einmal darauf einstellen, dass man täglich einige Stunden auf dem Bike verbringt, obgleich nun die Sonne scheint, es in Strömen regnet oder gar schneit. Eine Alpenüberquerung ist eben keine Spazierfahrt "durchs Grüne".
Alex weiß von was er spricht, hat er schließlich im August seine ganz persönlichen Erfahrungen beim Überqueren des Alpenhauptkamms auf einem Mountainbike machen können. Und während meist kleinere Gruppen von Bikern zur Alpencross antreten, hat sich Alex aus Gaißach im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen ganz allein in ein mehrtägiges Transalp Abenteuer gestürzt.
Seine Erlebnisse und Eindrücke während der MTB-Alpenüberquerung dürfen wir freundlicherweise mit euch teilen und stellen euch daher nachfolgend Etappe 2 vor - viel Spaß beim Lesen:
Tag 2, Breitlahner - Pfitscherjoch - Sterzing
Erstaunlicherweise habe ich die doppelte Etappe vom Vortag gut weggesteckt. Ich breche um ca. 09:30 Uhr auf und fahre den MTB Weg Richtung Schlegeisspeicher. Ein holpriger, teils schlammiger Weg mit kurzen Schiebepassagen, aber alles in allem gut zu fahren. Die Anstiege sind passabel. Ich will noch ein letztes mal das Tal fotografieren, in dem ich übernachtet habe und... die Kamera springt nicht an... ICH HABE EIN KAMERAPROBLEM!!! Lag es daran, dass ich nach dem Aufladen das Kabel die ganze Nacht in der Kamera stecken ließ?
Am Schlegeisspeicher angekommen, funktionierte sie dann wieder. Gottseidank! Ich mache Fotos und radle die letzten Höhenmeter auf der Serpentinenstraße auf die Dammkrone. Ich verbringe ca. 45 min. dort und treffe eine Gruppe österreichischer Alpenüberquerer. Wir fotografieren uns gegenseitig und ich fahre weiter Richtung Pfitscherjoch.
Der Schlegeisspeicher, ein Stausee mit einer 131 Meter hohen, und über 700 Meter langen Staumauer. Einer von 3 Stauseen in der Region, mit denen Strom aus Wasserkraft gewonnen wird. Eine gängige Praxis in Regionen wie dieser.
Der Weg Richtung Pfitscherjoch ist für Radfahrer das, was ich als "boanig" bezeichne. Charakteristisch sind die aneinandergelegten Steinplatten, die bei immer wieder querenden Bächen, 10-25 cm auseinanderklaffen. Diese wechseln sich mit spitz aus dem Boden ragenden Geröllformationen ab und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht hängenbleibt oder sich den Reifen aufreißt. Ständig der Wechsel zwischen schieben und fahren, und eine Menge Wanderer, die aber alle gut gelaunt waren. Ich mache Rast an einem romantischen Bächlein, fülle meine Flaschen auf und greife das letzte Stück zum Pfitscherjochhaus an. Ich esse dort eine Speckknödelsuppe, während es immer mehr zuzieht. Die Abfahrt über einen zwar guten, aber immer wieder von unterschiedlich tiefen Querrinnen durchzogenen Weg ist frisch und es beginnt zu regnen. Vollkommen durchnässt beginnt die Quartiersuche in Sterzing.
Es wird mir der "Rieplhof", ein charmanter alter Bauernhof, empfohlen. Ich bekomme ein Zimmer für 31€ und gehe noch Essen in Sterzing. Eine Aufführung des "Stilfser Schuachplattlervereins" sorgt für einen lustigen Ausklang des Tages.
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