Klarer Himmel, -9° / 3°C
Über die Autobahn A8 fahren wir auf die Inntalautobahn A12 und folgen dieser an Innsbruck vorbei bis zur Ausfahrt E60 Richtung Reschenpass, kurz vor Landeck. Über die B180 geht es durch den Landecker Tunnel ins Oberinntal und hinauf nach Nauders. Nur wenige Kilometer hinter der italienischen Grenze erreichen wir die Fraktion Reschen am See, wo wir rechts in die Via Paese Vecchio einfahren.
Gebührenpflichtiger Parkplatz (ca. 1500m), Reschen am See.
Nachdem wir uns am Parkplatz für die Mountainbike-Tour gerüstet haben geht es zunächst in südöstlicher Richtung vorbei am, von einer Mauer umsäumten, Friedhof und dahinter links hinauf zur Hauptstraße. Oben angekommen biegen wir links ab und fahren unmittelbar rechts in die Via Waldboden ein. Das Schild "Etschquelle" weist uns hier bereits den Weg, welcher uns durch das Wohngebiet bis zum Waldrand führt. Dort, wo der Waldbodenweg in die Neudorfstraße verläuft, zweigt links der beschilderte Forstweg mit der Markierung "2" in Richtung Plamort ab.
Bei durchschnittlich zehn Prozent Steigung begleitet uns der Weg relativ geradlinig und mit nur vereinzelt existierenden Abzweigungen - unter anderem zur Etschquelle - durch den Wald hinauf. Dabei gelingt es uns hier und da einen kurzen Blick durch den sonst recht dichten Bergwald hindurch auf den unter uns liegenden Reschenpass zu werfen. Dabei bekommen wir ein recht gutes Gefühl dafür, wie wir dann doch recht zügig an Höhe gewinnen. Als wir in einer spitzen Rechtskurve ein Wegekreuz entdecken, sind wir nur wenige Meter von der "grünen Grenze" hinüber nach Österreich und Nauders entfernt. Wir bleiben allerdings auf dem Fahrweg, der sich fortan Kehre um Kehre hinauf schlängelt.
Nicht ganz zweieinhalb Kilometer später und rund dreihundert Höhenmeter weiter oben kreuzt sich unser Fahrweg mit einem von links kommenden Trail, der rechts von uns talwärts in den Wald führt. Dem Bunkertrail - so der Name des mit einer Beschilderung markierten, offiziell angelegten Trails - werden wir bei der Abfahrt später folgen. Eine dort installierte Infotafel zeigt uns das gesamte Ausmaß der "Verteidigungsanlage Plamort" und lässt uns ein wenig erahnen, was uns etwas später erwartet.
Eine letzte Kurve, ein längeres Flachstück und schon lichtet sich der Wald vor uns. In der Ferne sehen wir die weißen Gipfel rund um König Ortler (3905m), die sich hinter dem im Tal liegenden Reschensee auftürmen. Circa einen halben Kilometer kurbeln wir noch gemütlich dahin und genießen dabei die Aussicht am Fuße der Klopaierspitze (2918m). Das vorläufige Ziel unserer Plamort-Runde ist erreicht! Der berühmte Aussichtsfelsen oberhalb des Reschensees, eines der wohl populärsten Foto-Spots im gesamten Vinschgau. Und selbstverständlich lassen wir es uns nicht nehmen, den Felsen mitsamt Mountainbike zu erklimmen und uns vor dieser imposanten Kulisse abzulichten. Zugegeben, "erklimmen" muss man den Felsen keineswegs. Die nötige Portion Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man allerdings mitbringen.
Nach dieser ausführlichen Fotopause folgen wir dem verwilderten Weg über die Wiesen hinweg nach Norden. Wer sich genau umsieht, entdeckt schon jetzt die ein oder andere Bunkeranlage. Kaum haben wir den höchsten Punkt der Kuppe erreicht, geht es hinterhalb bereits wieder leicht bergab und unmittelbar bis zu den nicht weniger berühmten Panzersperren von Plamort. Damals strategisch von höchster Bedeutung, sind die Sperren mitsamt umliegender Bunkeranlagen bereits seit den 60er Jahren verwaist. Aufgrund des dennoch relativ guten Erhaltungszustand ist ein kurzer Stopp Pflicht, um sich die militärischen Anlagen, schließlich waren diese Teil des Alpenwalls in Südtirol, aus der Nähe anzusehen.
Inmitten der Panzersperren führt ein Weg weiter über das Hochmoor auf österreichisches Hoheitsgebiet und in Richtung der bewirteten Stieralm (2000m) oberhalb von Nauders. Wir fahren jedoch parallel zur Befestigungsanlage einige Meter nach Westen und so dem Schild "Plamort Trail" folgend. Am Ende der Sperren zweigt der Weg nach links und leitet uns im weiteren Verlauf direkt auf die Überreste eines Truppenunterstands mit angrenzendem Gefechtsbunker zu. Auch hier machen wir kurz Halt und erkunden die interessante Anlage. Schließlich können wir uns losreißen, folgen den letzten Metern entlang des Plamort-Trails hinunter zur Straße und damit zur Wegkreuzung mit Infotafel, die wir vorhin während der Auffahrt bereits gequert hatten. Hier ist es nun an der Zeit eine Entscheidung zu treffen. Wer die Talfahrt zum Ausgangspunkt über die von der Auffahrt bekannte Forststraße wählt, folgt dieser von hier aus ins Tal hinunter.
Wir entscheiden uns für die Trail-Variante und steigen direkt gegenüber in den beschilderten Bunker-Trail (Schwierigkeit S2 gemäß Single-Trail-Skala) ein. Rund eineinhalb Kilometer führt uns der teilweise verblockte, technisch durchaus hier und da anspruchsvolle Trail in südlicher Richtung durch den steilen Bergwald. Gerade bei Nässe sind die zahlreichen Wurzeln und Steinplatten eine Herausforderung, bei der stets Vorsicht geboten ist! Als der Bunker Trail schließlich endet, mündet wenige Meter weiter links der Etsch Trail (ebenfalls S2) welcher nach dem Technikteil nun deutlich flowiger aufwartet und mit Blick auf den Reschensee nach nur einem Kilometer im Wohngebiet oberhalb der Hauptstraße endet.
Um die Hauptverkehrsstraße nicht überqueren zu müssen, nehmen wir die Unterführung in Richtung "Seestrand" und erreichen nur wenige Meter später das Ufer des Reschensees. Im Restaurant "Mein Dörfl" (1497m) genehmigen wir uns zum Abschluss ein kühles Getränk und genießen bei bestem Cappuccino den Ausblick. Vom Restaurant aus geht es über die geteerte Nebenstraße zurück in Richtung Friedhof und damit zum Parkplatz an dem wir auf unsere Tour gestartet sind.
Diese Tour wurde vom Autor selbst gefahren und nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet, eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren erfolgt stets auf eigene Gefahr. (Haftungsausschluss)
Wir stehen für ein respektvolles Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Aus diesem Grund bitten wir um Rücksichtnahme und Toleranz am Berg.
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